Welche 3 Coaching-Kompetenzen sich Mitarbeitende von Führungskräften wünschen und wie das Unternehmen davon profitiert.
Weißt du, welche Frage ich am häufigsten höre, wenn ich von unserem Trainingsangebot „Coaching-Kompetenz für Führungskräfte“ erzähle?
„Wow, super! Kann ich meinen Chef da hinschicken?“
Auf meine Gegenfrage, ob der Chef denn Interesse hätte und teilnehmen würde, folgt dann oft ein enttäuschtes: „Nein, das würde er nie machen.“
Liebe Führungskräfte, wie seht ihr das: Glaubt ihr, mehr Coaching-Kompetenz bringt euch, euren Mitarbeiter*innen und euren Unternehmen einen spürbaren Nutzen?
Was sind die Kompetenzen eines Coaches eigentlich? Im Wesentlichen sind es diese 3:
- Coaches können richtig gut zuhören
Nicht nur akustisch, sondern mit ihrem ganzen Wesen. Coaches gehen auf Augenhöhe mit ihrem Gegenüber in Kontakt, hören wertfrei zu, sind neugierig auf die Gedanken, die Emotionen und auf die Menschen selbst. Sie gehen davon aus, dass ihr Gegenüber kompetent und willens ist, die bestmögliche Lösung zu suchen und zu finden. Zuhören ist das wichtigste Lösungsmittel für Coaches! - Coaches sind im Gespräch zu 100 % präsent
Richtig gutes Zuhören erfordert die Entscheidung, sich in dem Augenblick voll und ganz seinem Gegenüber zuzuwenden. Sich so gut es geht mit voller Aufmerksamkeit zur Verfügung stellen. Ich muss mitschwingen können, dabeibleiben können, selbst wenn ich das Gehörte inhaltlich nicht teile. - Coaches haben die Tools und Skills, ein Gespräch zur Lösung zu führen:
Coaches können Gespräche strukturieren, sodass das Ziel im Blick bleibt. Sie können kraftvolle Fragen zum richtigen Zeitpunkt stellen. Aufmerksamkeit auf die Fülle lenken und weg von einer „Problemtrance“. Und da, wo es gebraucht wird, können Coaches auch zugewandtes Feedback geben.
Sind es nicht genau diese 3 Kompetenzen, die sich Mitarbeiter*innen auch von ihrer Führungskraft wünschen?
„Hörst du zu, um deine Antwort loszuwerden? Oder hörst du zu, um mich zu verstehen?“
Muss jetzt jede Führungskraft ein Coach sein?
Es gibt Führungskräfte, die hervorragende Coaches sind. Aber nicht in jedem Unternehmen oder für jede Situation ist Coaching für Führungskräfte das beste Mittel.
So gibt es wichtige Aufgaben einer Führungskraft, in welchen der„Coach Approach“ nur bedingt zur Anwendung kommen kann: Richtung vorgeben, Entscheidungen treffen, Umsetzung und Leistungen bewerten.
Vor allem ist es auch eine Frage der Unternehmenskultur, wieviel Rolle der Coach Approach in der Führung spielen kann und soll.
Lass mich ein starkes Beispiel für eine ganz auf den Coach-Approach ausgerichtete Unternehmenskultur nennen: Das Softwareunternehmen Canva, mit seiner Plattform für Online-Design, hat weltweit über 4000 Mitarbeiter*innen. Deren Führungskräfte heißen bei Canva offiziell „Coach“ und nicht etwa „Manager“. Mitarbeiterentwicklung ist zentraler Teil ihres Jobprofils, Coaching-Kompetenz ist für sie ein Must-have.
Diese starke Ausrichtung ist nicht in jedem Unternehmen möglich oder sinnvoll.
Doch in jedem Unternehmen und in jedem Team ist es möglich, von den 3 Kernkompetenzen eines Coaches zu profitieren:
- Zuhören auf einen neuen Qualitätslevel bringen.
- Im Gespräch wirklich präsent sein.
- Mit Struktur und gezielten Coachingfragen Lösungen entwickeln.
Ist es wirklich so einfach?
Ja und nein. Denn Coaching braucht Mut, Wissen und Übung, um wirkliche Kompetenz darin zu entwickeln. Sich selbst immer wieder reflektieren und blinden Flecken auf die Schliche kommen: Wo höre ich wirklich zu, wo höre ich nur meine vorgefassten Meinungen? Wo erwischt mein Gegenüber einen meiner roten Knöpfe und wie finde ich dann zurück ins Gespräch? Warum ist mein letztes Meeting plötzlich so schräg verlaufen und wie kann ich es in Zukunft besser gestalten? Wo steckt noch ungenütztes Potenzial und wie kann ich es in die Wirkung bringen?
Was haben Mitarbeiter*innen davon?
Hut ab vor allen Führungskräften, die in unserer „VUCA-Welt“ Unglaubliches leisten und immer schneller Lösungen auf immer komplexere Fragen finden. Allerdings kommt bei diesen hohen Anforderungen in so manchem Unternehmen etwas zu kurz: Der Mensch. Um Mitarbeiterinnen zu gewinnen und zu halten, um deren Potentiale zu sehen und optimal einzusetzen, um die Stimmung im Unternehmen in Drive nach vorne umzulegen, um Missverständnisse zu vermeiden, um besser zu kommunizieren… dazu kann Coaching-Kompetenz in der Führung einen deutlichen Beitrag leisten.
Und Sie, bossen Sie noch, oder coachen Sie schon?
Erfahren Sie mehr zu unserem Trainingsangebot: Coaching-Kompetenz für Führungskräfte – nächster Start 09.09.2024 in Wien
Über den Autor:
Stefan Bauer-Wolf ist systemischer Organisationsberater und FUTURE-Coach und Trainer.
Kostenloser online Event mit Canva am 6. Juni 2024 von 16:30 – 18:15 Uhr
In einem Online-Event von FUTURE mit Canva ergründen wir die Möglichkeiten und Grenzen von Coaching als Tool für Führungskräfte. Details zum Abend und zur kostenlosen Anmeldung finden Sie hier unter diesem link…