Herz, lass Neues sprießen


Ein Ostergruß

Das Wort „Ostern“ ist verwandt mit „Osten“, dort geht die Sonne auf. Jenes Licht, das die finstere Nacht vertreibt und das frische Lebensgrün sprießen lässt.


Ostern ist in vielen Völkern mit etwas Göttlichem verbunden. „Aurora“ bei den Römern, „Eos“ bei den Griechen, „Ostara“ bei den Germanen. Sie alle stehen für Hoffnung und Erneuerung und einem großen Geheimnis des Lebens.


In unserer westlichen Kultur ist Ostern auch unweigerlich mit Goethes Faust verknüpft.
„Die Botschaft höre ich wohl, allein mir fehlt der Glaube“, diesen Satz kennen wir alle!


Dieser Satz rüttelt gehörig an meiner Bequemlichkeit. Er passt für alle Situationen, wo wirklich Neues entstehen will – nicht nur zur christlichen Osterbotschaft der Auferstehung.

Phänomene der Erneuerung und Auferstehung, können wir nicht verstehen, wenn wir sie in unseren bisherigen Erfahrungsschatz einordnen wollen. Wenn wir etwas gänzlich Neues verstehen wollen, fehlen uns zunächst die Worte, aber noch viel mehr eine Struktur des Denkens.


Überwältigt sind wir von großen, neuen Phänomenen und Erfahrungen, mit denen wir erstmalig in
Berührung kommen. Wie oft habe ich etwa diesen Satz gehört: „Ich hatte ja keine Ahnung, wie groß meine Liebe tatsächlich sein kann, bevor ich Mutter/Vater wurde.“


Um wieviel mehr macht sich Ungläubigkeit breit, wenn etwas geschieht, das wir noch nicht
einmal aus Erzählungen kennen. Diese Ungläubigkeit ist ein Nicht-fassen-können, das leicht zu Ablehnung führen kann.


Wir können den Inhalt von etwas buchstäblich nicht fassen, unser Denken ist (noch) zu klein. Es ist (noch) undenkbar! Da ist (noch) kein Platz!


Nicht alles Neue muss geglaubt werden! Aber wie stellen wir es an, uns nicht zu verschließen, neugierig zu bleiben und offen zu staunen?


Das Neue, das noch nie dagewesene braucht in uns eine andere Instanz, um wertfrei empfangen zu werden.


Etwas, das offen ist, offen bleibt und die Neugierde nicht stoppt. Unser Herz!

Herz kann staunen. Herz kann wahrnehmen, ohne sofort zu kategorisieren. Herz kann annehmen und Herz kann „es“ sein lassen, auch wenn es noch nicht verstehbar ist. Herz kann vertrauen und
glauben. Ein geöffnetes Herz wird den Boden aufbereiten, so dass sich das Neue in der Welt überhaupt erst zeigen kann.


Erneuerung, Auferstehung, Transformation … egal, wie wir es nennen, es beginnt mit der Offenheit unseres Herzens.


Die Frage ist: Lassen wir es ausreichend zu, dass unser Herz uns führt, und dass es das neue Lebensgrün in uns und der Welt sprießen lässt?

FUTURE Trainer Coach Anita Hussl-Arnold
Anita Hussl-Arnold

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2 Comments

  1. So ein wunderbarer Artikel, DANKE Anita, du hast mein Herz berührt und es wieder ein Stück weiter „auf-gemacht“
    Alles Liebe, Uli

  2. Hab vielen Dank, Anita. Ich glaube jetzt zu verstehen, warum es oft so schwer ist, das Neue, das Andere für den Anderen verständlich zu machen. Ich denke der Weg Herzen zu erreichen geht nur über ganz viel Liebe. Und wir alle wandern auf diesem Weg.

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