Von der Theorie in die Praxis – eine Herausforderung
Eines hatten alle Ausbildungstage gemein: am Ende blieb eine unbeschreibliche Energie die reflektierten und erlernten Dinge ins Leben zu bringen und sowohl im privaten, als auch geschäftlichen Umfeld auszuprobieren und umzusetzen.
Zurück zu Hause musste ich jedoch häufig feststellen, wie schnell die Alltagswalze einen erfasst und wieder zurück in alte Routinen und Muster wirft. Daher waren auch zwischen den Ausbildungseinheiten regelmäßig Zeiten zur Reflexion, gewisse Übungen oder das Treffen der anderen Kursteilnehmer zum gegenseitigen Coaching gefragt, um immer wieder zu sich selbst zu finden und die erlernten Dinge im Alltag zu verankern.
Am Anfang machten sich die Fortschritte vor allem durch den häufigeren und gezielteren Einsatz von Fragen bemerkbar. Auch außerhalb klassischer Coachingsitzungen unterbrach ich den Impuls eigene Ideen und Lösungen sofort zum Besten zu geben, und versuchte durch Fragen oder andere Techniken die Kollegen bei deren Lösungsfindung zu unterstützen und auch hier eine coachende Haltung einzunehmen. Auch wenn das hieß, dass diese einen anderen Weg wählten, als ich es getan hätte. Es zeigte sich schnell, dass Lösungen nachhaltiger und erfolgreicher umgesetzt wurden und die Kollegen beim nächsten Mal fähiger waren Herausforderungen und Probleme selbstständig zu bewältigen.
Doch auch ich selbst profitierte von meinen neuen Fähigkeiten, indem ich z.B. achtsamer mit meinen Bedürfnissen umging, indem ich mich selbst fragte, was ich in einem besonders hektischen oder konfliktgeladenen Moment brauchte, um konstruktiv in Richtung Lösung zu schreiten. Oder was ich tun könnte, um andere dabei zu unterstützen den kritischen Augenblick als Chance zu sehen und zur Weiterentwicklung zu nutzen.
Selbstverständlich war ich dennoch immer wieder mit Herausforderungen konfrontiert, die mich in alte Verhaltensweisen zurückwarfen und in denen ich selbst nicht als der Coach agieren konnte zu dem ich mich immer weiterentwickelte. Diese Situationen waren dann im nächsten Modul Anlass für weitere Reflexionen und die Umsetzung gewonnener Erkenntnisse Ziel der folgenden Wochen bis zum nächsten Ausbildungsabschnitt.
Die Ausbildung als großer Gewinn
So würde ich die Zeit der Ausbildung als ständiges Ausprobieren, Reflektieren, Erkennen und Lernen beschreiben, das mich jedes Mal ein Stückchen weiter zu mir selbst, zu meinem Coach-Sein und dem erfolgreichen Coaching im Unternehmen geführt hat. Neben der wachsenden Erfahrung und dem immer breiter werdenden Repertoire an Werkzeugen und Techniken haben sich im Laufe der fast 1,5 Jahre vor allem tiefe Erkenntnisse und Grundhaltungen entwickelt, die ich sowohl als Coach, als auch als Mensch nie mehr missen möchte.
Das Vertrauen in den Gang der Dinge und die Fähigkeit eines jeden Menschen seine Herausforderungen zu bewältigen und zu wachsen, lassen mich auch in schweren Situationen gelassen und optimistisch bleiben. Die Gewissheit darüber, dass jeder Mensch seine eigene Lösung und den Weg dorthin gestalten und verantworten muss, nehmen mir in der täglichen Arbeit den Druck alles zu wissen und auf Anhieb perfekt umzusetzen und geben mir im Coaching die Fähigkeit dem Gegenüber die Zeit und den Raum zu geben, den er oder sie gerade braucht, um den nächsten Schritt gehen zu können.
Vor allem aber hat mich die Ausbildung dabei unterstützt zu mir selbst zu finden, mich und mein Wesen besser zu verstehen und diese Erkenntnisse zu nutzen, um sowohl meine persönlichen Herausforderungen zu meistern, als auch meine Kompetenzen und Fähigkeiten einzusetzen, um andere Menschen auf ihrem Entwicklungspfad zu begleiten und so deren Wachstum und das des Unternehmens zu fördern.